Beschwerden in der Schwangerschaft

Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Wassereinlagerungen sind nur einige der unerwünschten Begleiterscheinungen während der Schwangerschaft. Fabienne Abgottspon hat die häufigsten Beschwerden zusammengetragen und gibt Tipps, wie frau ihnen vorbeugt oder den Garaus macht. 

Die Beschwerden sind zwar unangenehm, aber meistens harmlos und verschwinden im Verlaufe der Schwangerschaft oder kurz danach wieder. Für sämtliche Beschwerden gilt jedoch: Nimm in der Schwangerschaft keine Medikamente zu dir, ohne dies vorher mit deiner Frauenärztin zu besprechen.

Übelkeit

Viele Frauen verspüren in den ersten 12-16 Wochen eine leichte bis starke Übelkeit. In der Frühschwangerschaft sind ca. 50 % der Frauen von morgendlicher Übelkeit betroffen und müssen sich teilweise übergeben. 

Hebammentipps

  • Zwieback oder Getreidecrackers wie Darvida auf dem Nachttisch bereitlegen und kurz nach dem Aufwachen ein paar Bissen essen
  • auf kohlensäurehaltigen Getränke verzichten
  • Ingwerkapseln einnehmen (nach Absprache mit der Ärztin, Hebamme oder Apothekerin)
  • Duftöl mit Lieblingsaroma in der Handtasche mitnehmen und bei Bedarf dran riechen (z. B. Zitrone, Grapefruit, Minze)
  • homöopathische Globuli
  • Akupressurarmband "Sea-Band"
  • Akupunktur 

Vielleicht musst du verschiedene Sachen ausprobieren, bis du weisst, was dir wirklich hilft. Sollten die Beschwerden unerträglich werden oder lange anhalten, dass du Gewicht verlierst oder keine Flüssigkeit mehr behalten kannst, wende dich an deine Frauenärztin.

Verstopfung

Schwangerschaftshormone bewirken einen trägeren Darm. Daher kann es während der Schwangerschaft, jedoch häufig im ersten Schwangerschaftsdrittel zu Verstopfung kommen. Nimmst du zudem Eisenpräparate zu dir, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an Verstopfung zu leiden. 

Hebammentipps

  • Mindestens 1.5-2 Liter Wasser oder ungesüssten Tee trinken 
  • morgens ein Glas Pflaumensaft oder Fruchtsaft trinken (Pflaumen am Vorabend in Wasser einlegen und das Wasser trinken und die Früchte essen)
  • ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse und Vollkornprodukte)
  • getrocknete Früchte langsam kauen
  • täglich 30-60 Minuten Bewegung (Schwimmen, Spazieren)
  • 1-2 TL Leinsamen und Weizenkleie ins Müsli oder Joghurt mischen
  • Zeit nehmen beim Stuhlgang, nicht pressen
  • optimale Position während Stuhlgang: runder Rücken, Füsse auf einem leicht erhöhten Hocker

Krampfadern

Eine der häufigsten Schwangerschafsbeschwerden sind schmerzhafte Krampfadern. Ein Vorzeichen dafür können schwere, müde Beine sowie ein Unruhegefühl in den Beinen sein. Die Venen sind in der Schwangerschaft hormonell bedingt durchlässiger für Flüssigkeit. Ausserdem erhöhen das grössere Blutvolumen und das Gewicht des Babys den Druck in den Blutgefässen. 

Hebammentipps

  • ausreichend Wasser trinken
  • Kompressionsstrümpfe tragen
  • regelmässige Fuss- oder Beingymnastik zur Stärkung des venösen Rückflusses
  • Beine regelmässig hochlagern
  • Beine in der Dusche kalt abspritzen
  • lieber liegen und laufen statt sitzen und stehen

Dehnungsschmerzen

Dehnungsschmerzen äussern sich als kurze, stechende Schmerzen seitlich am Unterbauch. Die Schmerzen ziehen bis in die Leistengegend, teilweise auch bis zu den Schamlippen. Meistens treten sie sie ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel auf, da das Baby und somit die Gebärmutter stärker zu wachsen beginnen. Die Haltebänder der Gebärmutter werden nun übermässig schnell gedehnt.

Hebammentipps

  • Entspannungsbäder mit Lavendel-, Jasmin- oder Ylang Ylang-Essenz
  • feucht-warme Wickel mit den o. g. Essenzen
  • regelmässige Bewegung
  • Haltungskorrektur (kein Hohlkreuz, ergonomisches Bücken, Heben und Aufstehen)
  • Shiatsu
  • Yoga
  • Craniosacraltherapie

Sodbrennen

Im letzten Drittel der Schwangerschaft kann es vorkommen, dass flüssiger Magenhinhalt zurück in die Speiseröhre fliesst und ein brennendes Gefühl im Hals- oder Rachenraum auslöst. Dies geschieht, da das wachsende Baby die Nahrung im Magen nach oben drückt und dadurch, dass das Schwangerschaftshormon den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen manchmal nicht mehr vollständig schliesst. 

Hebammentipps

  • kleine Mahlzeiten zu dir nehmen
  • zwischen den Mahlzeiten trinken
  • nach vorne gebeugte Haltung vermeiden
  • leicht erhöhtes Kopfteil im Bett (15-20 cm)
  • ein Glas Milch trinken, geschälte Mandeln langsam kauen
  • Kaffee, Schokolade und Nikotin vermeiden
  • Antazida einnehmen (nur nach Absprache mit der Frauenärztin)
  • Akupunktur

Meistens lassen die Beschwerden nach der 36. SSW nach, da das Baby ins Becken absinkt und der Magen wieder mehr Platz bekommt.

Wassereinlagerungen

Gegen Ende der Schwangerschaft kann es vermehrt zu Wassereinlagerungen in den Füssen, Beinen oder Händen kommen. Die Venen sind hormonell bedingt durchlässiger für Flüssigkeit. Zudem erhöhen das grössere Blutvolumen und das Gewicht des Babys den Druck in den Blutgefässen.

Hebammentipps

  • regelmässige Hand-, Fuss- und Beingymnastik zur Stärkung des venösen Rückflusses
  • Kompressionsstrümpfe
  • mehrmals täglich 20-30 Minuten die Beine hochlagern
  • lieber laufen und liegen statt sitzen und stehen
  • Stress reduzieren
  • Teemischung mit Brennesselkraut und Birkenblätter
  • Salatgurken, Kartoffeln, Spargeln und frischer Ananas helfen
  • Akupunktur

Bei extrem schneller Entwicklung der Wassereinlagerungen kann dies ein erster Hinweis auf eine Schwangerschaftsvergiftung sein und sollte durch die Frauenärztin abgeklärt werden. 

Gesundheitsthema: fa-heart, Körper
Rubrik: Wohlbefinden

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